Kürzlich wurde ein Buch vorgestellt, das ein früherer Arbeitskollege von mir mitherausgegeben hat: Andrea Griesebner, Georg Tschannett (Hg.): Ermitteln, Fahnden und Strafen. Kriminalitätshistorische Studien vom 16. bis zum 19. Jahrhundert. Wien: Löcker 2010, 978-3-85409-553-8.
Was mir daran besonders gut gefallen hat, war die Art der Präsentation. Normalerweise kommt ja bei der Vorstellung eines Sammelbandes ja immer jemand zu kurz oder es gibt nur allgemeine Ausführungen. Hier wurden von Stephan Steiner Ausschnitte aus den dem jeweiligen Artikel zugrundeliegenden Quellen, wie z. B. Gerichtsprotokollen, vorgelesen, und die AutorInnen gaben dazu einen kurzen Kommentar ab und stellten den Quellentext in einen Zusammenhang. So bekamen wir auch gleich einen guten Einblick in die Arbeitsweise von HistorikerInnen. Hervorheben möchte ich, dass es Steiner gelang, die nicht immer ganz einfachen Texte auch jenen Menschen verständlich zu machen, die nicht mit dem Deutsch der frühen Neuzeit vertraut sind. Das war einfach gut gemacht. Jetzt gibt es die Präsentation auch zum Nachhören.
Zum Buch: "Die hier versammelten Mikrostudien geben Einblicke in das Leben und die Vorstellungswelten von Menschen, die von 'vormodernen' Kriminalgerichten im Gebiet des heutigen Österreichs steckbrieflich gesucht, angeklagt oder verurteilt wurden. Abgerundet werden diese Mikrostudien durch zwei Beiträge, welche die Ermittlungsarbeit der Polizei und den Alltag in Psychiatrien im ausgehenden 19. Jahrhundert in den Blick nehmen".
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