Tuesday, December 27, 2011

Der Lesepolizist

"Ich tue mich schwer mit der Rolle des Literaturkritikers als Lesepolizist. Ich sehe mich eher als jemanden, der anderen Kuchen mit eingebackenen Feilen überreicht, die sie aus ihrem Gefängnis befreien" - Denis Scheck in einem Interview mit Antje Hildebrandt in der "Welt". Das wäre doch auch eine schöne Job Description für eine Bibliothekarin...

Thursday, December 22, 2011

My year in first lines

Auf die nette Idee "The first line of the first post for each month of the last year" bin ich ursprünglich bei Kathryn Greenhill von Librarians matter gestoßen, und die hat sie von Ruminations. Dieses Jahr habe ich ja nicht so viel gebloggt wie früher. Vgl. die Jahre 2003, 2007, 2008, 2009, 2010.

Jänner: Karsten Schuldt hat in seinem Weblog "Bibliotheken als Bildungseinrichtungen" eine ausführliche Literatursichtung zu den Schulbibliothekarischen Arbeitsstellen in den Jahren 1970 bis 2000 veröffentlicht. [Tatorttagebuch und Lesetagebuch habe ich mangels Satz ausgelassen, die wären aber früher gewesen].
Februar: Nette Benutzerin nach mehrstündigem Herumhantieren mit sehr unhandlichen Wien-Plänen: "Wie mochen Sie des? Den gaunzen Tog lesen? Und des bei dem grellen Licht! I man, Sie san's jo gwohnt. I les jo a gern, aber des warat ma zvü. Und daunn a no immer in den Compjuta einischaun" ;-)
März: Edlef Stabenau fragt in Netbib: "Ist das eigentlich ein Gerücht, dass Doktoren der Uni Bayreuth in Zukunft ein '(Universität Bayreuth)' hinter ihrem Doktortitel führen sollen?" (via Wolfgang Kauders).
April: 'Library': a place of grace and sanctuary. Open to all, without question or condition – except that you love the place, partake, read, learn, find peace, find yourself, find everything there is, and ever was, Amen". [Zitat aus Voices for the library]
Mai: Bei einem Forschungsprojekt an der Wirtschaftsuniversität Wien zum Thema "Lesbische / Schwule UnternehmerInnen in Wien - Chancen, Risiken, Hindernisse" wird untersucht, welche Rolle eine homosexuelle Orientierung der UnternehmerInnen bei der Geschäftsgründung und -führung spielt.
Juni: "People judge how smart you are based solely on your name", schreibt Alasdair Wilkins in ihrem Artikel in io9.
Juli: <zitat> Die AEP-Informationen. Feministische Zeitschrift für Politik und Gesellschaft" erscheint seit 1974 ununterbrochen und ist eine der ersten Frauenzeitschriften der Neuen Frauenbewegung in Österreich.
August: Innerhalb der Vereinigung österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare (VÖB) wurde eine Arbeitsgruppe für öffentliche Büchereien gegründet.
September: Die Österreichische Nationalbibliothek sucht eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter für die Abteilung Ariadne - frauenspezifische Information und Dokumentation, und zwar für zwanzig Wochenstunden vormittags.
Oktober: Würde mein Konto leben, würde es mir in der Buchhandlung Alex in Linz Hausverbot erteilen lassen.
November: Auf die Frage nach "LGBTQ Library policies" in der Mailingliste lezbrian recherchierte Ellen Greenblatt mit den Suchbegriffen "policies" and "LGBTIQ" in del.icio.us - interessante Suchstrategie, offensichtlich erfolgreich!
Dezember: Mein aktueller Beitrag auf Plan3t Info, "Staatspolizei in der Bibliothek", widmet sich der Verhaftung zweier Bibliothekarinnen der UBTUW im Jahr 1991.

Follow me! Social Media für Bibliotheken

Die neue Ausgabe der Büchereiperspektiven zum Thema "Follow me! Social Media für Bibliotheken" ist gerade erschienen und kann hier heruntergeladen werden: www.bvoe.at/Serviceangebote/Buechereiperspektiven. Es ist übrigens auch ein persönlicher Erfahrungsbericht von mir über LibraryThing drinnen (pdf) :-)


Mississippi State University Libraries: "MS Library 2.0 Summit Birds of a Feather Lunch Tables", aufgenommen am 19. Juni 2008, via Flickr, CC-BY-NC.

Wednesday, December 21, 2011

Über Fish & Chips

Ich lese gerade den England-Reisebericht "Die Ringe des Saturn" von W.G. Sebald (wobei "England-Reisebericht" sicher zu kurz greift" - Roberta Silman spricht in der NY Times von "a hybrid of a book - fiction, travel, biography, myth, and memoir - that obliterates time and defies comparison"). Es gibt sehr viele schöne Stellen, aber heute musste ich besonders schmunzeln bei der Schilderung des Abendessens in einer heruntergekommenen Stadt in einem Hotel, das schon bessere Zeiten gesehen hat:

Die anscheinend einzige Mitarbeiterin des Hotels "[brachte] mir bald darauf einen gewiß seit Jahren schon in der Kühltruhe vergrabenen Fisch, an dessen paniertem, vom Grill stellenweise versengten Panzer ich dann die Zinken meiner Gabel verbog. Tatsächlich machte es mir solche Mühe, ins Innere des, wie es sich schließlich zeigte, aus nichts als seiner harten Umwandung bestehenden Gegenstands vorzudringen, daß mein Teller nach dieser Operation einen furchtbaren Anblick bot. Die Sauce Tartare, die ich aus einem Plastiktütchen hatte herausquetschen müssen, war von den rußigen Semmelbröseln gräulich verfärbt, und der Fisch selber, oder das, was ihn vorstellen sollte, lag zur Hälfte zerstört unter den grasgrünen englischen Erbsen und den Überresten der fettig glänzenden Chips" (Fischer Taschenbuch 2011, S. 58).

Das sieht doch gleich besser aus: "Fish & Chips at the Irish House, New Orleans", aufgenommen am 16. August 2011 von Robert D. Peyton.

Monday, December 19, 2011

Offener Bücherschrank in Neusiedl

Man braucht kein Formular, keine Anmeldung, nicht einmal Geld! Am 17. Dezember 2011 hat der erste offene Bücherschrank in Neusiedl seine "Türen geöffnet". Die Grüne Bildungswerkstatt Burgenland hat die Aktion gemeinsam mit der Grünen Ortsgruppe Neusiedl ins Leben gerufen, der Verein NEZWERK unterstützt die Idee. "Der offene Bücherschrank ist öffentlich zugängig und ermöglicht kostenlos, und ohne jegliche Formalitäten den Austausch von Büchern. Diese können ausgeborgt und wieder zurückgebracht oder behalten werden, eigene gute Bücher können gebracht und in den Schrank gestellt werden. Natürlich werden die Bücher regelmäßig überprüft und etwa Verbotenes aussortiert", erklärt die Grüne Gemeinderätin Anneliese Horvath.
Die Idee eines offenen Bücherschrankes wurde erstmals in den 1990ern umgesetzt. Seither finden sie sich in vielen Städten Europas und mittlerweile auch Österreichs. Durch den Austausch der Bücher entsteht im Laufe der Zeit eine bunte Mischung aus Literatur für alle Interessensrichtungen und jedes Alter. Es soll das Erfahren von Neuem, die Möglichkeit zur Wissenserweiterung oder auch nur die Freude an guter Literatur ermöglicht werden.

"Damit wollen wir in einer Zeit, in der alles hochtechnisiert ist und gleichzeitig immer mehr Jugendliche große Probleme beim Lesen und Verstehen von Texten haben, ein Zeichen setzen. Aber auch in der Zeit nach der Ausbildung oder dem Studium wollen wir den Menschen bis ins hohe Alter die Möglichkeit geben, sich nach ihren Interessen Bücher auszuborgen und sich daran zu erfreuen", so die Grüne Gemeinderätin Anneliese Horvath.
Öffnungszeiten des NEZWERK: Montag bis Freitag von 15.00 Uhr bis 19.00 Uhr! [Quelle: Presseaussendung]. - In der Bezirkshauptstadt Neusiedl gibt es außerdem eine Zweigstelle der AK-Bücherei mit fünfzehn Öffnungsstunden und eine Schulbibliothek im Gymnasium mit elftausend Bänden. - Die Grüne Bildungswerkstatt hat auch den Bücherschrank in Eisenstadt initiiert.

Friday, December 16, 2011

Die Gefahren des Lesesaals

"Ein Lesesaal birgt jedoch nicht nur Bücher in seinen Regalen, sondern fördert auch Sehnsüchte. Sie spuken in jedem Winkel und warten darauf, dass die Studenten unter der Last der Vokabeln in die Knie gehen; dann springen sie hervor und flüstern: Komm mit uns, verlaß diese verstaubten Hallen, wir wollen ungezügelt leben, wollen uns berauschen! O seliger Dionysos, Gott des Rausches, führe uns in Versuchung..."

Aus: Ragnar Kvam jr.: Im Schatten. Die Geschichte des Hjalmar Johansen, des 'dritten Mannes' zwischen Fridtjof Nansen und Roald Amundsen. Berliner Taschenbuchverlag 2002, S. 71 - 72 [gemeint ist die Universitätsbibliothek von Kristiania, dem heutigen Oslo]


Lesesaal der British Library, aufgenommen am 22. August 2005 von yours truly

Tuesday, December 13, 2011

Neuerwerbungen

In der Buchhandlung Winter in der Rathausstraße wird derzeit alles zum halben Preis verkauft, weil das Geschäftslokal in Kürze geräumt werden muss. Es gibt zum Beispiel jede Menge aus der Reihe "Suhrkamp Wissenschaft". Heute war ich mit zwei Kolleginnen dort und habe ich ein bisschen eingedeckt. Wahrscheinlich schaue ich diese Woche aber nochmal vorbei.

  • Jürgen vom Scheidt: Das Drama der Hochbegabten. Zwischen Genie und Leistungsverweigerung. Piper 2005 - enthält auch einen Selbsttest zur Frage "bin ich hochbegabt", allerdings nicht, wie man vermuten könnte, einen IQ-Test, sondern eine Liste von Merkmalen von Hochbegabung wie "schnelle Auffassungsgabe", "Wunsch nach Abwechslung" und "intensive und frühe Nutzung eines Computers". Schmunzeln musste ich allerdings bei "Hohes Einkommen von ca. 50.000 Euro aufwärts (als Ergebnis des Erfolgsstrebens)". Wenn es nach dem geht, gibt es praktisch keine hochbegabten BibliothekarInnen ;-)
  • Joey Horsley, Luise F. Pusch (Hrsg.): Berühmte Frauenpaare. Suhrkamp 2005
  • Paul Strathern: Einstein & die Relativität. Fischer 1999 (= Köpfe und Ideen)
  • Paul Strathern: Bohr & die Quantentheorie. Fischer 1999 (= Köpfe und Ideen)
  • Paul Strathern: Oppenheimer & die Bombe. Fischer 1999 (= Köpfe und Ideen)
  • Robert Kaplan: Die Geschichte der Null. 6. Aufl. Piper 2006
  • Monday, December 12, 2011

    Ein Viertel Bibliothekarin

    "Einen anderen Vorschlag brachte Uwe Witt (Linke) in die Diskussion: Um die Kosten zu senken, solle es nur noch eine 0,25-Stelle für die Bibliothekarin geben. Gleichzeitig solle die Stadt die Zusammenarbeit mit der Fachhochschule für Bibliotheks- und Archivwesen in Potsdam suchen. Deren Studenten bräuchten immer wieder Praktikumsplätze. Sie könnten einen wesentlichen Teil der Arbeit in der Bücherei übernehmen, so Witt".

    Zitat aus dem Beitrag "Rheinsberger Hauptausschuss stimmt für ein Ende der Stadtbücherei", der am 18. November in der Märkischen Allgemeinen erschienen ist. Auslagerung regulärer Arbeit auf unbezahlte PraktikantInnen - eine ur-linke Idee.

    Christbaumfest für die Armen

    Der allgemeine Wiener Wohlthätigkeits-Verein veranstaltete am 26. Dezember 1854 ein Christbaumfest für die Armen Wiens im Sofienbad-Saal. Anlass war der 17. Geburtstag von Kaiserin Elisabeth zwei Tage zuvor. Bei dieser Feier erhielten arme Familien "Kleider, Wäsche, Beschuhung, verschiedene zur Hauswirthschaft bestimmte Dinge, mitunter auch Bilder und andere kleine Gegenstände; nebstbei Anweisungen auf Holz und Erdäpfel". Findelkinder, Militärwaisen "vom Feldwebel abwärts" und besonders fleißige Zöglinge der Roßauer Beschäftigungs-Anstalt durften sich unter anderem an erbaulichen Büchern erfreuen. Danach wurden Lebensmittel wie "Braten, Brod, Reis, Gerste, Zwetschken u.s.w." und "Backwerk, Aepfel, Nüsse, Lebzelten" verteilt. Beim abschließenden Kinderfest wurden den Kleinen die um einen prachtvollen Christbaum angeordneten Spielsachen überreicht. Musikalisch umrahmt wurde das Fest von einem hundertstimmigen Chor von Schülerinnen der Akademie der Tonkunst und der Militärmusikkapelle des Infanterieregiments "Prinz Wasa".

    .Wienbibliothek im Rathaus, Druckschriftensammlung, E-296083

    Wednesday, December 07, 2011

    Santa Claus writes Spam Prose

    "Das Gluck deines Kindes ist auch dein Gluck! Mach es glucklich mit einem Brief, der vom Weihnachtsmann unterzeichnet ist... lass es an die Magia des Weihnachtsmannes weiter glauben.
    Aber die Ьberraschung ist nicht nur fьr die Kleinen, jetzt kцnnen Sie eine originelle und jugendliche Ьberraschung ihren Mann, ihrer Frau, ihren Geliebten oder Geliebte, ihrer Freunde, Geschwister, Schwiegermьtter, GroЯeltern, Eltern u.a. machen.
    Der Brief wird mit dem Namen des Empfдngers, mit persцnliche Angaben, mit dem Stempel des Nordpols und mit der Unterschrift des Weinachtsmannes personalisiert sein.
    Seien Sie wieder Kinder! Lassen Sie sich von die Zauberkunst des Weinachtsmannes umfasst!"

    Monday, December 05, 2011

    Spam Prose: Klotz darin

    Das ist eine Höflichkeitsmahnung, dass Ihr Konto nachgeprüft werden muß: Um ununterbrochene Dienstleistungen zu erhalten, prüfen Sie bitte Ihre Information sofort nach. Klicken Sie bitte die Verbindung unten, Klotz darin, und folgen Sie den versorgten Schritten: Danken Sie Ihnen.

    Thursday, December 01, 2011

    Staatspolizei in der Bibliothek

    Mein aktueller Beitrag auf Plan3t Info, "Staatspolizei in der Bibliothek", widmet sich der Verhaftung zweier Bibliothekarinnen der UBTUW im Jahr 1991.

    Photo Schild Polizeibibliothek Berlin.

    Tuesday, November 29, 2011

    Kindle reading diary

    Ben Crystal / Adam Russ: Sorry, I'm British! An insider's guide to Britain from A to Z. Oneworld Publications 2010

    Jamie Buchan: As easy as Pi. Stuff about numbers that isn't (just) maths. Michael O'Mara Books 2009

    Ich fühle mich ganz bepreist

    Ich möchte noch etwas sehr Erfreuliches nachtragen, worüber ich bisher nur auf Facebook geschrieben hatte: Am Bibliothekar*tag habe ich den Förderpreis der VÖB verliehen bekommen. Dieser wendet sich an "Jungbibliothekarinnen und Jungbibliothekare" (schmunzel). Ich gebe hier einfach wörtlich die Laudatio wieder, über die ich mich ebenfalls sehr gefreut habe, weil sie genau die Projekte hervorhebt, die mir selbst besonders wichtig waren. Danke dafür an Nikolaus Hamann. Ein Hinweis noch: Viele Dinge wären ohne andere Personen nicht denkbar gewesen - zum Beispiel ohne meine Ex-Chefs Andreas Hepperger und Sebastian Eschenbach, meine E-LIS-KollegInnen Michael Katzmayr und Michaela Putz und den "Bibliothek 2.0-Stammtisch"-Ideenlieferanten Patrick Danowski.
    Der Preis besteht nicht nur in einer Urkunde, sondern in der Finanzierung des Besuchs einer internationalen Tagung. Ich liebäugle natürlich mit der IFLA-Konferenz in Helsinki, die sicher ein großartiges Erlebnis ist, aber im Moment hat die EMTACL in Trondheim die Nase vorn, von der ich fachlich wahrscheinlich mehr profitieren würde. Weitere Ideen sind herzlich willkommen! So, hier der Text:

    <zitat> Monika Bargmann, geboren am 10. Mai 1976, war in den Jahren 1998 bis 2002 eine Pionierin des 1997 begründeten Fachhochschulstudienganges Informationsberufe in Eisenstadt und hat dort die Vertiefungsrichtung Bibliothekswesen belegt. Nach ihrem Studium arbeitete sie an der dortigen Bibliothek und war gleichzeitig als wissenschaftliche Assistentin im Kompetenzbereich Informationstechnologie und -management sowie in der Ausbildung tätig. Seit Februar 2008 verstärkt Frau Bargmann das Team der Wienbibliothek im Rathaus; anfänglich in der Druckschriftensammlung, seit April 2009 in der Plakatsammlung und als EDV-Referentin.
    Monika Bargmann ist seit 1999 aktives Mitglied der VÖB. Sie leitet seit Juni 2009 die Kommission für Genderfragen und bringt sich darüber hinaus engagiert im Vorstand und in den Konzeptdiskussionen zur Weiterentwicklung der VÖB ein. Weiters integriert sie als Editorin für Österreich die Online-Publikationen der VÖB in E-LIS, das Open-Access-Archiv für Bibliotheks- und Informationswissenschaft, und organisiert regelmäßig den Wiener Stammtisch Bibliothek 2.0 zur Vernetzung von Bibliothekarinnen und Bibliothekaren, die an neuen Technologien interessiert sind.
    Exemplarisch für ihre Tätigkeit sind u.a. Idee und Betreuung der "Bibliographie Berufsbild BibliothekarIn" sowie die Leitung der Vorbereitungsgruppe für die Tagung "BücherFrauenBibliotheken" des Arbeitskreises kritischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare (KRIBIBI) im Jahr 2006.
    Hervorgehoben werden müssen auch ihre Blogs, allen voran jener der "library mistress", in denen sie auf bibliothekarisch Beachtenswertes hinweist, ihr Berufsfeld kritisch kommentiert und mit "spitzer Feder" Fehlentwicklungen "aufspießt". <zitatende>


    Thorsten Werner: feuerwerk-brueckenkopfpark-5, 17. Juli 2010, Flickr, CC-BY-SA

    Monday, November 28, 2011

    Neu: Ukrainisch-österr. Bibliothek

    Die ukrainisch-österreichische Bibliothek der griechisch-katholischen Pfarre St. Barbara in Wien (kurz: Pfarrbibliothek St. Barbara) wird am Sonntag, den 4. Dezember eröffnet. Die Feier findet um 12h in den Räumlichkeiten der Bibliothek, Postgasse 8, 1010 Wien, sowie anschließend im Thomassaal des Dominikanerklosters, Postgasse 4, 1010 Wien, statt. Für die musikalische Gestaltung sorgt ein ukrainischer Chor aus München. Website: www.stbarbara.bvoe.at. Quelle: Bibmail.

    Logo der Pfarrbibliothek St. Barbara, http://www.stbarbara.bvoe.at/~stbarbara/mediafiles/21/stbarbara-weblogo.png

    Blutspenden in männlicher Nominalform

    Ich habe schon mehrmals (1, 2) erwähnt, dass ich diese Sätzchen sammle, mit denen die Verweigerung geschlechtergerechter Sprache begründet wird. In der Broschüre des RK-Blutspendedienstes hab ich wieder ein Beispiel gefunden:

    "Zugunsten der besseren Lesbarkeit wurde im Text auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher und männlicher Personenbegriffe verzichtet und traditionell die männliche Nominal-Form angeführt. Gemeint und angesprochen sind natürlich immer beide Geschlechter".

    Tuesday, November 22, 2011

    Der Kindle und ich

    Vor einigen Wochen habe ich mir einen Kindle - den eBook-Reader von Amazon - gekauft, und meine buchschleppgeplagte Schulter freut sich sehr ;-) Da ich englischsprachige Bücher sowieso meistens bei Amazon kaufe, der Kindle auch pdf darstellen kann und man auch Projekt Gutenberg-Titel im passenden Format herunterladen kann, leide ich auch nicht sehr unter dem vendor-lock-in-Syndrom. Nun stehe ich vor der Frage, wie ich die heruntergeladenen Bücher behandeln soll. Bisher hab ich sie jedenfalls weder hier im Blog als Neuerwerbung eingetragen noch bei LibraryThing katalogisiert. Ich werde jetzt einmal damit beginnen, hier zumindest die gelesenen Texte einzutragen:

  • Jane Austen: Northanger Abbey
  • Jakob Michael Reinhold Lenz: Die Freunde machen den Philosophen
  • Catherine Mambretti: The juror hangs
  • Im Moment lese ich "Sorry, I'm British! An insider's guide to Britain from A to Z" von Ben Crystal und Adam Russ.

    Neuerwerbungen

    Für meine kleine, aber wachsende Polarforschungssammlung habe ich mir zwei Bücher über den Norweger Hjalmar Johansen gekauft:

    Coverbild Messner: Pol, Malik VerlagReinhold Messner: Pol. Hjalmar Johansens Hundejahre. Malik 2011
    Ragnar Kvam: Im Schatten. Die Geschichte des Hjalmar Johansen, des "dritten Mannes" zwischen Fridtjof Nansen und Roald Amundsen. Berliner Taschenbuch Verlag 2001 [Den tredje mann. Beretningen om Hjalmar Johansen, 1997]Coverbild Kvam: Im Schatten, Amazon

    "Wie sind doch die Geschichten der großen Abenteuer an Nord- und Südpol geschönt worden! Als wäre es dabei immer nur um das stolzgetriebene Bewusstsein gegangen, alles für die Wissenschaft oder das eigene Land gegeben zu haben. Viel mehr aber ist es dabei immer schon ums Habenwollen gegangen und um das mangelgetriebene Begehren, Erster zu sein" (Messner, S. 13 - 14)

    Friday, November 11, 2011

    Diskussion zum Masterplan

    Gerald Leitner, Geschäftsführer des Büchereiverbandes Österreichs, berichtet über die Arbeitsgruppe zum Masterplan für das öffentliche Bibliothekswesen, der im Jahr 2012 dem Parlament vorgelegt werden soll: "Dazu wollen wir einen breiten Diskussionsprozess in den Büchereien anregen, um möglichst alle Bibliothekarinnen und Bibliothekare einzubeziehen. Ihre Meinung ist uns wichtig! Nennen Sie kurz die nach Ihrer Meinung wichtigsten gesellschaftlichen Probleme, die von Öffentlichen Büchereien gelöst oder verbessert werden können (maximal drei Probleme). Bitte beschreiben Sie, welchen Beitrag die Büchereien wie leisten können. Bitte senden Sie Ihren Beitrag bis spätestens 15. Dezember 2011 an den Büchereiverband Österreich, entweder per Mail an entwicklungsplan@bvoe.at oder per Post an die Adresse Museumsstraße 3b/12, 1070 Wien".

    Stadtteilbuecherei Bilk, Photo: librarymistress

    Ein guter Anfang, aber kann man auf diese Art wirklich einen breiten Diskussionsprozess starten? Sollten in diesen Prozess - auch wenn es sicher schwierig ist - nicht auch Nicht-BibliothekarInnen wie unsere Benutzerinnen und Benutzer einbezogen werden? Wie könnte das gelingen? Was meint Ihr?

    Tuesday, November 08, 2011

    Matinee für Hertha Kräftner

    Erinnerungsmatinee am 60. Todestag von Hertha Kräftner mit der Schauspielerin Barbara Horvath und dem Gitarristen Javier Silvestrini am Sonntag, 13. November 2011, 11 Uhr im Literaturhaus Mattersburg

    "Am 13. November 1951 nimmt sich die außergewöhnliche österreichische Autorin Hertha Kräftner mit 23 Jahren das Leben. Mit einer Erinnerungsmatinee möchten wir Hertha Kräftner würdigen und ihr Werk wieder einmal in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rücken. Die burgenländische Schauspielerin Barbara Horvath wird Prosatexte und Gedichte der für das Literaturhaus Mattersburg sehr wichtigen Autorin lesen. Musikalisch begleitet wird sie von Javier Silvestrini".

       
    links: Hertha Kräftner (Photo: Burgenlaendisches Landesarchiv); rechts: Barbara Horvath (Photo: Ingo Pertramer)

    Friday, November 04, 2011

    Wenn der Biblo mit der Bibla...

    Für die Rubrik "Stimmen" auf Plan3t.info hab ich mich diesmal mit einem offensichtlich unterschätzten Literaturgenre beschäftigt: siehe plan3t.info/2011/11/04/wenn-der-biblo-mit-der-bibla/.

    Wednesday, November 02, 2011

    LGBT-Sammelrichtlinien in Bibliotheken

    Auf die Frage nach "LGBTQ Library policies" in der Mailingliste lezbrian recherchierte Ellen Greenblatt mit den Suchbegriffen "policies" and "LGBTIQ" in del.icio.us - interessante Suchstrategie, offensichtlich erfolgreich! Ihre Treffer habe ich noch ein bisschen ergänzt bzw. aktualisiert, da sich einige URLs mittlerweile geändert hatten:

  • New York University Library: Lesbian, Bisexual, Gay, and Queer Sudies Collection Development Policy, http://library.nyu.edu/collections/policies/lbgq.html
  • University of California Santa Barbara Libraries: Gay, Lesbian, Bisexual, and Transgender Collection Development Policy, http://www.library.ucsb.edu/services/policies/collections/glbtpolicy.htm
  • Pride Library Collection Policy, http://www.uwo.ca/pridelib/site/About/Collection%20Policy.html
  • Library of Congress, Collections Policy Statements, Sociology - Acquisitions, http://www.loc.gov/acq/devpol/sociology.pdf
  • University of Illinois at Urbana-Champaign: Lesbian, gay, bisexual and transgender Collection Development Statement, http://www.library.uiuc.edu/administration/collections/tools/developmentstatement/lgbt.htm
  • Syracuse University Libraries: Collection Development Policy, http://library.syr.edu/research/internet/lgbt/CollectionDevelopmentPolicy.html
  • University of Wisconsin-Milwaukee Libraries: Collection Policy Manual > Subject Collections > Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender Studies, http://www.uwm.edu/Libraries/CollPolicy/2-lesbian.html
  • University of Notre Dame: Gender Studies Collection Development Policy, http://www.library.nd.edu/colldev/policy/genderstudies.shtml
  • Pennsylvania State University: Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender Studies, Collection Development Guidelines http://www.libraries.psu.edu/content/dam/psul/up/colldev/documents/lgbtstudies.pdf
  • Michigan State University Libraries / Anne E. Tracy: Collection Development Policy Statement, Lesbian, Gay, Bisexual, and Transgender, http://libguides.lib.msu.edu/content.php?pid=89877
  • London School of Economics and Political Science: Collection Development Policies > Gender Studies, http://www2.lse.ac.uk/library/collections/policies/Gender_collection_development_policy.aspx
  • University of London, School of Oriental and African Studies: Collection Development Policy - Gender Studies, http://www.soas.ac.uk/library/about/collectiondevpolicy/subject-statements/gender-studies-/
  • Iowa State University: Lesbian, gay, bisexual, transgender collection development policy, http://www.lib.iastate.edu/cfora/pdf/3006348.pdf
  • Brown University Library: Collection Development Policy > Gender Studies, http://library.brown.edu/colldev/subjects/subject.php?id=19
  • University of Chicago Library / Frank Conaway: Sociology, General Social Sciences, http://guides.lib.uchicago.edu/content.php?pid=115216&sid=1220038
  • Wer vergleichbare Sammelrichtlinien aus dem deutschsprachigen Raum kennt, bitte um Hinweis an mich! Ich habe aufs erste nichts gefunden - wenn überhaupt, dann praktisch nur im Sinne von "Frauenforschung sammeln wir auch" in den ganz allgemeinen Richtlinien.

    Friday, October 28, 2011

    Buchpräs. NS-Provenienzforschung

    Am Dienstag, den 8. November 2011, um 18.30 Uhr wird im Lesesaal der Universitätsbibliothek der Akademie der bildenden Künste Wien das Buch "NS-Provenienzforschung an österreichischen Bibliotheken. Anspruch und Wirklichkeit" vorgestellt (Inhaltsverzeichnis im VÖB-Blog - das Buch enthält auch einen Beitrag von Christian Mertens über die Wienbibliothek).

    Programm:

  • Begrüßung: Eva Blimlinger, Rektorin der Akademie der bildenden Künste Wien
  • Grußadresse: Hannah Miriam Lessing, Generalsekretärin des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus
  • Vorstellung des Bandes durch die HerausgeberInnen: Bruno Bauer, Christina Köstner-Pemsel und Markus Stumpf
  • Werkstattbericht zur NS-Provenienzforschung an der Universitätsbibliothek der Akademie der bildenden Künste Wien: Paul Köpf
  • Werkstattbericht zur NS-Provenienzforschung an der Bibliothek des Naturhistorischen Museums Wien: Claudia Spring
  • Thursday, October 27, 2011

    Thesis über Sanford Berman

    Die Master Thesis von Rainer Steltzer über "Sanford Berman. Werk und Wirken eines Radical Librarian" kann via OTHES abgerufen werden. Berman war zuletzt als Head Cataloguer in der Hennepin County Library tätig und ist für seine kritische, aktivistische Haltung gegen Sexismen und Rassismen in den Library of Congress Subject Headings bekannt. Abstract: "Seit der Veröffentlichung seines Buches 'Prejudices and antipathies' (1971), einer Abhandlung über tendenziöse Terminologie in den Library of Congress Subect Headings (LCSH), ist Sanford 'Sandy' Berman (geb. 1933) als lautstarker und unermüdlicher Kritiker des bibliothekarischen Mainstream der USA bekannt. Die vorliegende Arbeit soll einen Überblick über Bermans Wirken als Bibliothekar und Aktivist bieten, darunter sein Bemühen um benutzerfreundlichere Kataloge, sein sozialer Aktivismus, sein Einsatz für 'alternative' Materialien in Bibliotheken und sein Engagement im Kampf gegen Zensur und die Kommerzialisierung von Bibliotheken. Das zentrale Kapitel der Arbeit ist Bermans bis heute andauernder Kritik an der Terminologie der LCSH gewidmet". - Weitere Literatur dazu:

  • Michaela Willi Hooper: "What Would Sandy Say? Improving the LCSH". University of Michigan, School of Information, Research Paper
  • Alison Lewis (Hrsg.): Questioning Library Neutrality: Essays from Progressive Librarian. Library Juice Press 2008
  • Steven A. Knowlton: "Three Decades Since Prejudices and Antipathies: A Study of Changes in the Library of Congress Subject Headings". In: Cataloging & Classification Quarterly 40 (2005) 2, S. 123 - 145
  • J. M. Perreault: "A Representative of the New Left in American Subject Cataloguing". A Review Essay on Sanford Berman's 'The Joy of Cataloging' with Response by Sanford Berman. University of Illinois, Graduate School of Library and Information Science, Occasional Paper 161
  • VÖB-Petition: 369 Unterschriften

    ...aber das könnten doch noch mehr werden, oder? Die Petition samt Unterzeichnungsmöglichkeit gegen die Streichung der finanziellen Unterstützung der Bibliothekar*tage durch das Wissenschaftsministerium läuft weiter.

    Tuesday, October 25, 2011

    War das der letzte Bibliothekartag?

    Das Wissenschaftsministerium hat die Förderung des Bibliothekar*tages eingestellt: "Als Sparmaßnahme im Rahmen der Budgetkonsolidierung hat das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung die all­ge­meine Bibliotheksförderung für Vereinstätigkeiten, Seminare etc. der VÖB mit dem heu­ri­gen Jahr ein­ge­stellt. Für den Bibliothekartag 2011 [#oebt11] wurde letzt­ma­lig eine Veranstaltungsförderung gewährt. Mit dem kom­men­den Jahr ist dann auch jeg­li­che Förderung biblio­theks­wis­sen­schaft­li­cher Veranstaltungen beendet. Mit die­ser für die Vereinigung Öster­rei­chi­scher Bibliothekarinnen und Bibliothekare (VÖB) sehr ein­schnei­den­den finan­zi­el­len Maßnahme wird die regel­mä­ßige Ausrichtung wei­te­rer Öster­rei­chi­scher Bibliothekartage in bewähr­ter und inter­na­tio­nal beach­te­ter Qualität und Größenordnung nicht mehr mög­lich sein. Damit wird eine in Öster­reich wie im inter­na­tio­na­len Umfeld zur Institution gewor­dene Veranstaltungsreihe prak­tisch abgeschafft". Der gesamte Text und die Möglichkeit, eine Petition zu unterzeichnen, finden sich im VöB-Blog (das ist übrigens auch ein Aufruf - 247 Menschen haben bisher unterzeichnet).

    Dazu einige Gedanken:

  • Wenn der Bibliothekar*tag in Zukunft nur mehr in kleiner Form abgehalten werden muss, also weniger parallele Sessions stattfinden, bin ich schon gespannt, welche Inhalte als erstes gestrichen werden. Sind es dann die "Nicht-Standard-Themen"? Auch die Kommissionsarbeit droht darunter zu leiden, denn bisher werden ja die Fahrtkosten zu den Sitzungen übernommen, wenn es die Arbeitgeberin nicht tut (dass sich manche Arbeitgeber diesbezüglich nur allzu gerne auf die VÖB verlassen, deren Budget sich ja nicht zuletzt aus den fast immer privat bezahlten Mitgliedsbeiträgen der MitarbeiterInnen speist, hab ich schon oft kritisiert).
  • Nicht nur die Förderung für Veranstaltungen dieser Art, sondern auch die Förderung für außeruniversitäre und "private" (im Sinne von nicht an einer großen Institution wie Gebietskörperschaft oder Hochschule angedockte) Bibliotheken wurde ersatzlos gestrichen. Die eingesparte Summe ist insgesamt als läppisch zu bezeichnen, die Streichung ist aber für die betroffenen Einrichtungen existenzbedrohend. Siehe dazu u.a. den Artikel "Den Frauenbibliotheken wird der Garaus gemacht" im Standard vom 30. September 2011.
  • Wenn es der letzte Bibliothekartag gewesen sein sollte und wir in Zukunft dafür endlich einen BibliothekarInnentag, einen Bibliothekstag oder einen Bibliothekskongress haben, sollte es mir recht sein ;-) Diesbezügliche Forderungen werden mindestens seit dem Jahr 2002 in regelmäßigen Abständen erhoben und ebenso regelmäßig vom Vorstand bzw. vom Präsidium abgelehnt. Würde sich bei der Generalversammlung eine Mehrheit für eine Umbenennung finden? Die Tatsache, dass die VÖB um einiges mehr Frauen als Männer als Mitglieder hat, sagt diesbezüglich gar nichts aus. - "Bibliothekskongress" hätte den Vorteil, den Bibliothekartag der VÖB und den Büchereikongress des BVÖ auch vom Namen, nicht nur von der Organisation her zu vereinen, sich leicht aussprechen zu lassen und vielleicht sogar dieser großen Veranstaltung mit achthundert TeilnehmerInnen besser gerecht zu werden.
  • Sunday, October 16, 2011

    Das Zweibuchsystem

    Mit dem "Zweibuchsystem" ist nicht der Trend zum Zweitbuch oder die doppelte Buchführung gemeint, sondern, so beschreibt Ernst Schultze aus Bonn in seinem Bericht vom Bibliothekartag 1900 in Marburg, um die Vorgangsweise englischer Volksbibliotheken, „wonach jeder Leser mit einem Buch der schönen Litteratur ein oder zwei wissenschaftliche Werke erhält". Leider steht nicht dabei, wie die Reaktionen der Leser ausfielen...

    Friday, October 14, 2011

    Bibliothekspersonal anno 1884

    Die Belegschaft der Universitätsbibliothek Göttingen im Jahre 1884: 1 Ober-Bibliothekar, 8 Kustoden, 2 Hülfsarbeiter, 1 Diener, 2 Pedelle, 1 Heizer (Quelle: Centralblatt für Bibliothekswesen).

    Wald als Ware

    Photo: BaumstammHinweis des Klimabündnisses: "Die nächste Klimakonferenz in Durban (Südafrika) rückt näher. Eines der heißdiskutiertesten Themen wird wieder der Wald sein. Am Stubenring in Wien wird am 3. November über den "Wald als Ware? Die Rolle des Waldes in der internationalen Klimapolitik" diskutiert.

    Die Veranstaltung bietet Ihnen Input und Austausch mit hochkarätigen VertreterInnen aus Wissenschaft, der Praxis und Politik. Beginnend mit Inputs zum Klimafaktor Wald im Jahr des Waldes, wird Ihnen im Anschluss die Sicht von Menschen im Wald aus dem globalen Süden vorgestellt. Den Abschluss bildet eine Diskussion unter dem Titel 'Wald retten – aber wie?'".
    Die Veranstaltung findet in Kooperation von Klimabündnis, CARE Österreich, dem Lebensministerium sowie der Allianz Klimagerechtigkeit, dem WWF Österreich, Walddialog und mit Unterstützung der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit statt.
    Anmeldungen bis Donnerstag, 27. Oktober, an office@klimabuendnis.at bzw. unter 01/581 5881. Der Eintritt ist kostenlos. Programm (pdf). Die Veranstaltung findet von 9.30 bis 16.30 Uhr im Gobelin-Saal des Lebensministeriums statt.

    Thursday, October 13, 2011

    Galgen und Bibliothek

    Im Zentralblatt für Bibliothekswesen XV (1898) wird über die Eröffnung der Christchurch Library in der Londoner Blackfriars Road am 18. Juni 1898 berichtet. Mr K. Kauston, Mitglied des Parlaments, hielt die Eröffnungsrede und wird wie folgt zitiert:

    "Ich stimme vollständig mit Carlyle überein, dass ebenso gut wie jede Stadt ein Gefängnis, Polizei und einen Galgen besitzt, sie auch eine öffentliche Bibliothek haben sollte".

    Mehr dazu übrigens im Aufsatz "Carlyle, Panizzi, and the Public Library Ideal" von A.S. Popowich, der 2007 im Library Student Journal erschienen ist - Thomas Carlyles Original lautete "Why is there not a 'Majesty's Library' in every county town? There is a Majesty's Jail and Gallows there already".

    Wednesday, October 12, 2011

    Gewerkschaft und Bibliothek

    Ausgabe Dez. 1922 der Zeitschrift Labor Age mit dem Titel Unionizing the brain workerMein Beitrag "Die Gewerkschaft der BibliothekarInnen" kann seit gerade jetzt bei den "Stimmen" auf Plan3t Info gelesen werden :-) Ich frage dort u.a.: Seid Ihr Gewerkschaftsmitglieder? Fühlt Ihr Euch von Eurer Gewerkschaft ausreichend vertreten? Seid Ihr selbst in Gewerkschaft und/oder Personalvertretung engagiert? Empfindet Ihr Gewerkschaft oder Berufsverband als wichtiger, wirksamer?

    Photo: Unionizing the brain worker, 1922 -- via Tobias Higbie auf Flickr.

    Maßstab Twitterlaufbahn

    Susanne Graf. Photo: Tobias M. Eckrich, 2010
    Susanne Graf. Photo: Tobias M. Eckrich, 2010
    Susanne Graf, künftige Abgeordnete der Piratenpartei, im Tagesspiegel: "Der Maßstab für mich ist: Ich möchte auf einen Blog, auf eine Twitter-Laufbahn zurückblicken können, in der ganz klar zu sehen ist, dass ich transparente Politik gemacht und mich nicht dafür geschämt habe, auch einmal Fehler zu machen".

    Undichte Stellen

    Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen lädt herzlich zur Präsentation "Undichte Stellen" in die ehemalige Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg ein. Es werden in den Abend- und Nachtstunden Fotografien aus dem Dienstalltag der DDR-Staatssicherheit auf die Fassaden der ehemaligen Stasi-Zentrale projiziert und durch eine Toncollage begleitet. Am authentischen Ort kann man sich einen kleinen Einblick in das "Innenleben" der ehemaligen Staatssicherheit verschaffen. Den Zeitpunkt Ihres Einblicks wählen Sie selbst, denn die Präsentation ist in einer ca. 52minütigen Schleife konzipiert, so dass Sie jederzeit selbstständig in das Geschehen einsteigen oder ausssteigen können.
    Ort und Zeit: 26. - 30. Oktober 2011, 17 bis 6 Uhr, Archiv der Zentralstelle - Ruschestraße 103, Haus 7, 10365 Berlin-Lichtenberg. - Hinweis und Text aus medoc.

    Mehr zu den Photographien: "Die über 1,1 Millionen Fotografien der ehemaligen MfS-Zentrale wurden aufgrund ihrer spezifischen Anforderungen an die Bestandserhaltung als Sammlungsbestand im Archiv des BStU zusammengefasst. Das MfS fotografierte seit Anbeginn sowohl mit Amateur- als auch mit professioneller Technik, zunächst vor allem um Beweisaufnahmen von tatsächlichen und vermeintlichen Verbrechen gegen die DDR zu fertigen. Später diente die Fotografie zunehmend als Methode der präventiven 'Feindbeobachtung'. Sogenannte 'staatsfeindliche Handlungen' sollten bereits im Vorfeld dokumentiert werden. So entstanden unzählige Beobachtungs- und Überwachungsfotografien, aber auch Bilder aus dem Dienstalltag der Stasi, der bis 1989 für die Bürger doch so oft unsichtbar blieb". - Text aus der Einladung (pdf).

    Tuesday, October 11, 2011

    Verstaubte Dissertationen

    "Das knapp bemessene BAföG wird in Lehrbücher und College-Blöcke investiert, abends trifft man sich selbstverständlich in der Bibliothek anstatt zum 1-Euro-Bier in der Studentenkneipe und es versteht sich von selbst, dass der Student von heute lieber für 5,50 pro Stunde am eigenen Lehrstuhl verstaubte Dissertationen archiviert anstatt auf den Zug des Kapitalismus aufzuspringen und sich einen besser bezahlten Job zu suchen" - schreibt jennifer_nathalie im jetzt.de der Süddeutschen Zeitung im Februar 2010.

    Wednesday, October 05, 2011

    Librarian in the Cinema of Horror

    Gerade über den Proquest Dissertation Express entdeckt: die PhD-Thesis "Sign of the Librarian in the Cinema of Horror: An Exploration of Filmic Function" von Antoinette G. Graham, erfreulicherweise im Volletxt abrufbar.

    Gutes Essen für alle / Details

    Das Programm der Veranstaltung "Gutes Essen für alle", zu der die Grüne Bildungswerkstatt diesen Sonntag nach Parndorf lädt, steht nun fest:

    * Ab 13:00 Gutes Essen vom "Illmitzer", Gute Lebensmittel zum Verkosten & Einkaufen

    * 13:20 Begrüßung & Vorstellung von ReferentInnen und Markt der Erde

    * 13:30 NRAbg. Wolfgang Pirklhuber, Grüne Bauern & Bäuerinnen: "Die Zukunft des Essens - Biolebensmittel versus Industriefood und Gentechfraß"

    * 14:00 Michael Andert, Convivienleiter Slow Food Burgenland: "Slow Food – Gut, sauber und fair"

    * 14:30 Franziska Lerch, Arche Noah (Gesellschaft zur Erhaltung und Verbreitung der Kulturpflanzenvielfalt): "Samengewinnung im Hausgarten"

    * 15:00 Sabine Hartmann, Vier Pfoten International: "Tierschutz auf dem Teller – die andere Seite des Klimaschutzes"

    * 15:30 Eva Vesovnik, Universität für Bodenkultur Wien und PlanWerkStatt greenworks: "GemeinschaftsGärtnern – (k)eine neue Bewegung!"

    * 16:00 Wolf Stockinger, Zaubergarten: „Selbstversorgung & Permakultur - Erfolgreich Gärtnern ohne Gift"

    * 16:30 Irmi Salzer, ÖBV Via Campesina Austria: Ausblick: "Nyeleni-Europe 2011. Es ist Zeit für Ernährungssouveränität!"

    Tuesday, October 04, 2011

    reading diary

    Josh Ericson: Ghost Street. Mystery Thriller. Ueberreuter 2011 - spielt in Savannah, ist schnell gelesen

    Mieze Medusa: Freischnorcheln. Milena 2008 - einige großartige Beobachtungen über Liebe und Leben, unterhaltsam, gut geeignet für eine Zugfahrt

    Meine Wildnis & meine Bibliothek

    Ich habe wieder einen Hinweis auf ein Buch mit Bibliotheksbezug bekommen, und zwar auf den Roman "My Abandonment" (Houghton Mifflin Harcourt) bzw. "Meine Wildnis" (Dumont) von Peter Rock. Zum Inhalt: "A thirteen-year-old girl and her father live in Forest Park, an enormous nature preserve in Portland, Oregon. They inhabit an elaborate cave shelter, wash in a nearby creek, store perishables at the water's edge, use a makeshift septic system, tend a garden, even keep a library of sorts. Once a week they go to the city to buy groceries and otherwise merge with the civilized world. But one small mistake allows a backcountry jogger to discover them, which derails their entire existence, ultimately provoking a deeper flight".

    Cover Peter Rock My AbandonmentKirstin Krässel verrät dazu: "Das Mädchen besucht immer wieder die Bibliothek. Auf den letzten Seiten des Buches fängt das Mädchen sogar an, in der Bibliothek zu arbeiten. Die Bibliothekarin wird ihre Freundin". - Photo: Houghton Mifflin Harcourt.

    Spiele XXL für Ludotheken

    Gerade auf careshop.de und reich-der-spiele.de entdeckt, aber sicher auch anderswo erhältlich - Spiele für die Zeit, wenn Sehkraft oder Feinmotorik nachlassen: "Diese sind zum Beispiel mit extra großen Spielkarten ausgestattet oder haben größere Spielfiguren um diese besser mit den Fingern greifen zu können". Der Begriff Seniorenspiel ist vielleicht gar nicht so gut, weil man ja auch in jüngeren Jahren unter solchen körperlichen Beeinträchtigungen leiden kann. - Eine gute Idee jedenfalls auch für Büchereien, die Spiele anbieten, finde ich. Wahrscheinlich kennt das eh jede/r, nur ich finde das gerade genial ;-)
    Apropos: Da sei gleich auf die Ludothek in Graz und die WienXtra Spielebox verwiesen.

    Photo von SpielkartenPhoto: careshop.de
    .

    Monday, October 03, 2011

    Bachelorarbeit über Graphic Novels

    Nicole Zeiler schreibt in Inetbib:

    "Zurzeit schreibe ich zum Abschluss meines Studiums der Bibliotheks- und Informationswissenschaft an einer Bachelorarbeit mit dem Thema 'Graphic Novels in deutschen oeffentlichen Bibliotheken : ein wenig befoerdertes Bestandssegment?'. Der nachfolgende Online-Fragebogen dient der Gewinnung einer empirischen Datenbasis für meine Arbeit. Es sollen Daten zu Graphic Novel-Bestaenden (weitere Bezeichnungen: graphischer Roman, Autorencomic u.ae.), diesbezuegliche Veranstaltungen und die Erschließungspraxis an oeffentlichen Bibliotheken in Deutschland erhoben werden.
    Bitte unterstuetzen Sie das Gelingen meiner Bachelorarbeit, indem Sie den Fragebogen fuer Ihre Bibliothek beantworten oder die zustaendigen KollegInnen darauf hinweisen. Wenn Sie nicht alle Fragen beantworten koennen, fuellen Sie den Bogen bitte trotzdem so weit wie moeglich aus.
    Den Fragebogen erreichen Sie ueber folgenden Link: www.soscisurvey.de/GraphicNovels/. Das Passwort lautet: graphic novels. Befragungszeitraum: 03.10. bis 16.10.2011".

    Neuerwerbungen

    ALEX - Würde mein Konto leben, würde es mir in der Buchhandlung Alex in Linz Hausverbot erteilen lassen. Dort finde ich immer etwas! Ich steuere meist zielgerichtet auf das "englische Regal" zu.

    Jaron Lanier: You are not a gadget. A manifesto. Penguin 2011

    Georgina Harding: The Solitude of Thomas Cave. Bloomsbury 2010 - ein Stück für meine Arktis/Antarktis-Sammlung. Rezensionen in NY Times und Daily Telegraph.

    Richard P. Feynman: Six Easy Pieces. Pen Press 1998 (Penguin Press Science)

    ANTIQUARIAT - Ein weiteres Buch für die Arktis/Antarktis-Sammlung habe ich auf die Empfehlung eines Kollegen hin gekauft:

    Alfred Andersch: Hohe Breitengrade oder Nachrichten von der Grenze. Ein Reisebericht mit 48 Farbtafeln nach Aufnahmen von Gisela Andersch. Diogenes 1984 [1969] - bisher fällt es mir etwas schwer, da "hineinzukommen", aber es gibt einige Passagen, die mir besonders gefallen, z.B. "Der Kapitän der 'Lyngen' heißt Olaf Jensen, und seine Offiziere heißen Gudmund Storelv, Roald Arnesen, Sverre Olsen und Marten Martinsen. Wir fühlen alle, daß wir mir Männern, die solche Namen tragen, nichts zu befürchten haben" (S. 19) :-)

    Friday, September 30, 2011

    DNB will Lücken füllen

    Die Deutsche Nationalbibliothek will mit Hilfe von Privatpersonen die Lücken in ihrem Buchbestand füllen. Die "Gesellschaft für das Buch", der Förderverein der DNB, zahlt dabei für "große" Bücher 5 Euro, für "kleine" Bücher 3 Euro. Die Suche im Katalog nach den Desideraten soll wie folgt funktionieren:

    1. Geben Sie einen Suchbegriff zu dem Ihnen vorliegenden Buch ein (z.B. ein Titelstichwort, den Autor, den Verlag) und klicken Sie auf "Finden".
    2. Falls uns Bücher mit diesem Suchbegriff fehlen, erscheint in der rechten Spalte unter "Alle Kataloge / Sammlungen" der Begriff "Desiderata".
    3. Sie klicken auf "Desiderata" und schränken damit Ihr Suchergebnis auf diejenigen Bücher ein, die uns fehlen.
    4. Sollte ein Titel wider Erwarten nicht im Katalog verzeichnet sein, können Sie davon ausgehen, dass er uns fehlt.

    Bei welchem Punkt habt Ihr zu lesen aufgehört? ;-) - Hinweis aus Bild via Google Alerts.

    Thursday, September 29, 2011

    Der Dreigroschen-Wecker

    Kürzlich habe ich mir diese grandiose Aufnahme der Dreigroschenoper gekauft. Ich bin froh, dass es sie jetzt auf CD gibt. Die erfreuliche Ausstattung beinhaltet ein ausführliches Booklet mit allen Texten in drei Sprachen. Der zweite Teil der Oper kommt mir überhaupt nicht bekannt vor, ich hab immer nur die erste Platte gehört, nachdem ich vor vielen Jahren die zweite Schallplatte versumpert habe ;-) Daher habe ich auch erst jetzt gecheckt, dass der Satz "erst kommt das Fressen, dann die Moral" hier vorkommt.
    Mich fasziniert das Stück auch beim x-ten Mal Anhören. Ich finde interessant, dass es weniger auf glasklare Stimmen ausgelegt ist, sondern (im positiven Sinn) so klingt, als ob die handelnden Personen "von nebenan" einfach singen würden. Das Lied der Seeräuber-Jenny halte ich für eine der faszinierendsten künstlerischen Auseinandersetzungen mit dem Thema "Rache". Bei "und wenn dann der Kopf fällt, sage ich hoppla" krieg ich immer Gänsehaut. Die musikalische Vielfalt ist auch bemerkenswert.

    Amazon: Photo der CD-HuelleZum Titel dieses Posts: Ich habe mir einen "Dreigroschen-Wecker" einfallen lassen, bei dem man mit Peachums Morgenchoral "Wach auf, du verrotteter Christ! Mach dich an dein sündiges Leben" geweckt wird ;-) Na, weiß nicht, ob das der große Verkaufsschlager werden würde.

    Rückgabe aus Schönbrunn-Bibl. empfohlen

    Der Kunstrückgabebeirat empfiehlt die Rückgabe von drei Manuskriptbänden von Richard van der Schot und einem Manuskriptband von Franz Boos aus der Bibliothek der Bundesgärten Schönbrunn an die Rechtsnachfolger von Todes wegen nach Dr. Ernst Moriz Kronfeld zu übereignen. Kronfeld besaß eine bedeutende gartenhistorische Sammlung mit einem Schwerpunkt zum Schönbrunner Schlosspark. Die Begründung kann auf www.provenienzforschung.gv.at/fileitem.aspx?ID=804 (pdf) nachgelesen werden. - Quelle: Presseaussendung.

    Forstamt züchtet Papyrus für NB

    Die Kollegen könnten ruhig auch einmal bei uns vorbeischauen: "Bereits zum vierten Mal veranstaltet die Österreichische Nationalbibliothek gemeinsam mit der MA 49 - dem Forstamt der Stadt Wien - das Kinderprogramm 'Papyrus selbst gemacht' im Papyrusmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek. Der Workshop lädt Kinder ein, gestalterisch tätig zu werden und in die vielfältige Welt des Altertums einzutauchen. Wie die alten Ägypter stellen die jüngsten BesucherInnen Schreibpapier aus der Papyruspflanze selbst her, die vom Forstamt der Stadt Wien frisch geerntet in die Österreichische Nationalbibliothek zur weiteren Verarbeitung gebracht wird".

    Photo: Nationalbibliotheksdirektorin Johanna Rachinger und Forstdirektor Andreas Januskovecz in der Kinder-Papyruswerkstatt

    Nationalbibliotheksdirektorin Johanna Rachinger und Forstdirektor Andreas Januskovecz in der Kinder-Papyruswerkstatt. Photo: MA 49 / Kawka. Quelle: Presseaussendung.

    Men of the Stacks-Kalender

    "We know what people think: Dewey, glasses, shushing, books, hairbuns, Party Girl and card catalogs. Yes, we know what people think. We know that the American library profession is approximately 80% White and 72% female; and we know that tens of thousands of librarians are expected to reach age 65 in the next 5 years. We also know that this is not us".

    "we" - das sind die zwölf Bibliothekare, die auf dem neuen "Men of the Stacks"-Kalender für das Jahr 2012 zu sehen sind, und diese wiederum sind "educators, programmers, project managers, entrepreneurs, program coordinators, contractors, consultants, and speakers. We are academics. We are authors, diversity officers, historians, administrators, deans, professors, and researchers. We are creatives. We are musicians, bakers, painters, and storytellers". Mein Favorit ist eigentlich der Februar, der ist so fröhlich. Mit dem Erlös wird das "It get's better"-Projekt unterstützt. - Siehe dazu auch www.facebook.com/Men.of.the.Stacks und www.facebook.com/itgetsbetterproject. - Danke für den Hinweis an Jutta Zalud!

    Tuesday, September 27, 2011

    Buch und Rauch

    "Glimmstängel und überquellende Aschenbecher in einer Bibliothek sind heutzutage ein seltener Anblick. Das Atrium des Europäischen Übersetzerkollegiums im nordrheinwestfälischen Städtchen Straelen dürfte einer der letzten öffentlichen Orte sein, wo man noch Leselust und Rauchgenuss ohne einen Interessenskonflikt entspannt ausleben kann".

    - Mascha Dabić im daStandard.at über den gegenwärtigen Arbeitsplatz von Maja Badridse, einer georgischen Übersetzerin.

    Friday, September 23, 2011

    Neuerwerbungen

    Ilija Trojanow: EisTau. Roman. Hanser 2011 - wenn bei einem Buch "Antarktis" draufsteht, ist es schon mal interessant für mich ;-)

    Stephen Baxter: Flux. Heyne 1998 - Geschenk

    Gore Vidal: Messias. Suhrkamp 1997 - Geschenk

    Edith Kneifl (Hrsg.): Tatort Kaffeehaus. 13 Kriminalgeschichten aus Wien. Falter 2011 - ganz schön fies: Autor Andreas P. Pittler hat bei seiner Lesung in der "Kriminacht" seine in dieser Anthologie erschienene Geschichte nicht zu Ende gelesen, und da wollte ich beim Heimfahren doch unbedingt wissen, wer der Mörder ist. Ich war also förmlich gezwungen, es zu kaufen ;-)

    Andreas P. Pittler: Tinnef. Ein neuer Fall für Kommissar Bronstein. Echomedia 2011 - heute in der U-Bahn fertiggelesen

    Andreas Altmann: Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend. Piper 2011 - ich habe Andreas Altmann, den Reiseschriftsteller (nicht zu verwechseln mit Andreas Altmann, den Lyriker), über seine Kolumnen in der "Presse" kennengelernt. 2007 hab ich mir sein Buch "34 Tage, 33 Nächte" gekauft und "Notbremse nicht zu früh ziehen! Mit dem Zug durch Indien" verschenkt. Ich habe sozusagen eine besondere Beziehung zu diesem Autor, seit ich ihn letztes Jahr bei einer Lesung im Wissensturm in Linz kennengelernt habe. Dort hat er aus "Triffst du Buddha, töte ihn! Ein Selbstversuch" gelesen, aber auch dieses Buch angekündigt, das kein Reisebuch ist, sondern eine (wenn es nicht so abgedroschen wäre, würde ich sagen, "schonungslose") Auseinandersetzung mit seiner Jugend in Altötting.

    Wednesday, September 21, 2011

    Einladung: Gutes Essen für alle

    Der aktuelle Jahresschwerpunkt der Grünen Bildungswerkstatt lautet "gutes Leben für alle". Unser kost-barer Nachmittag für alle, die an einer sozialen und ökologischen Neugestaltung unseres Lebensmittelsystems Interesse haben, steht unter dem Motto "gutes Essen für alle".
    Wie entwickelt sich unser gemeinsames Essen? - Was bedeutet Ernährungssouveränität? - Wie hängen gesunde Lebensmittel und eine vielfältige, lebenswerte Umwelt zusammen?

    Photo einer Aloe Vera im Schaugarten der Arche Noah, aufgenommen von Monika Bargmann, via FlickrRund um diese Fragen laden wir zu einem Austausch- & Informationsforum in den Markt der Erde-Stadel, mit BiobäuerInnen und GärtnerInnen aus der Region, mit Menschen aus der Praxis. Was es braucht, ist ein Paradigmenwechsel im Lebensmittelsystem, der das LEBEN wieder in den Mittelpunkt stellt. Von der Saatgutgewinnung bis zur Produktion und Verarbeitung, bis hin zur Verteilung. Vom eigenen Biogartl über Gemeinschaftsgärten bis hin zu einer vielfältigen, lokal angepassten und an den Bedürfnissen der Menschen ausgerichteten Landwirtschaft. - Programm:

  • Einleitung: NRAbg. Wolfgang Pirklhuber (Grüner Agrarsprecher, Biobauer)
  • Kurzreferate & Miniworkshops mit: Arche Noah, Slow Food Burgenland, ÖBV Via Campesina Austria, Markt der Erde, u.a.
  • Büchertisch & Kurzfilmecke
  • Erfahrungsaustausch & Diskussion
  • Und nicht zuletzt: Gutes Essen verkosten, gute Lebensmittel und viele gute Ideen mit nach Hause nehmen!
  • Ort und Zeit: Sonntag, 9. Oktober 2011, 13:00 - 17:00. Markt der Erde, 7111 Parndorf, Schulgasse 1g

    Monday, September 19, 2011

    Freie Software für Videodigitalisierung

    Die Österreichische Mediathek hat eine Software zur Digitalisierung und Archivierung von Videomaterial entwickelt: "DVA-Profession ist eine Gesamtlösung für die Digitalisierung von Video-Material für den Archivgebrauch. Sie verwaltet den gesamten Workflow von der Digitalisierung über Analyse, Erstellen von Vorschaubildern und einer Sichtungskopie (MPEG), manueller Qualitätsüberprüfung, Dokumentation aller anfallenden Metadaten bis hin zum Ablegen in einen digitalen Massenspeicher. Die Arbeitsschritte sind auf ökonomischen Betrieb und Vorbereitung für die Langzeit-Archivierung hin entworfen und optimiert".

    Erfreulicherweise steht das Produkt unter einer freien Softwarelizenz (GPLv3) und kann auf www.dva-profession.mediathek.at herunter geladen werden.

    Friday, September 16, 2011

    Blick aufs Dachsteinmassiv

    Farbphoto Blick aufs Dachsteinmassiv

    Mein diesjähriges Lieblings-Urlaubsphoto kommt aus der Steiermark: ein Blick auf den Dachstein vom Hauser Kaibling aus, bei sonnenbrandverursachendem Bilderbuchwetter ;-)

    Friday, September 09, 2011

    Die beideaugenzudrückende Frau Katalog

    "[...] während des letzten Jahres hatte ich mir nach Lust und Laune Bücher aus der Schulbibliothek ausgeliehen (üblicherweise aus der Sonderabteilung, über der stand: "Nur für Lehrpersonal"). Die Bibliothekarin, Frau Katalog, drückte bei mir immer beide Augen zu. Sie trug ebenfalls eine Brille, machte immer ein ernstes Gesicht und war sehr ordnungsliebend, was die Leute dazu veranlasste, sich über sie lustig zu machen. Mir hatten meine Freunde und Freundinnen dementsprechend den Spitznamen 'Katalog junior' gegeben"".

    Aus: Abha Dawesar: Die Physik des Vergnügens. Zaglossus 2011, S. 157 - 158 [Orig.: Babyji. Anchor Books 2005]

    reading diary

    in Arbeit:
    Cover von Babyji, Quelle: WorldcatAbha Dawesar: Die Physik des Vergnügens. Zaglossus 2011 [Orig.: Babyji. Anchor Books 2005] - Durch einen glücklichen Zufall kam ich zu diesem Buch: Bei meinem Dienst am Infoschalter wurde das Pflichtexemplar abgegeben, und weil mich der Titel interessiert hat, hab ich reingeblättert. Nach zwei Seiten hab ich meinen Kollegen gebeten, mir das Buch gleich nach dem Katalogisieren zur Seite zu legen :-)

    "Babyji" wurde 2005 mit dem Lambda Literary Award (Kategorie "Lesbian Fiction") and 2006 mit dem Stonewall Book Award (Kategorie "Barbara Gittings Literature Award") der ALA ausgezeichnet.

    kürzlich fertiggelesen:

  • Jo Dereske: Farewell Miss Zukas. June Creek Books 2011 - ich werde sie vermissen, die unterschrockene Bibliothekarin und Hobbydetektivin Wilhelmina Zukas. Das ist der zwölfte und letzte Teil der Krimiserie. Dereske gelingt es, die Geschichten, die sich über Jahre entwickelt haben, zu einem Ende zu bringen, ohne dass wie bei einer billigen Komödie in den letzten fünf Minuten alle mit plötzlich auftretenden potentiellen Ehemännern/-frauen versorgt werden ;-)
  • Paul Ladewig: Katechismus der Bücherei. Simon Verlag für Bibliothekswissen 2011
  • May Sarton: The Education of Harriet Hatfield. Norton 1993 - Geschichte einer Frau, die nach dem Tod ihrer langjährigen Lebensgefährtin plötzlich auf eigenen Beinen stehen muss. Sie entschließt sich, eine Frauenbuchhandlung zu eröffnen, sorgt damit in der konservativen Nachbarschaft für Aufregung und wird sogar bedroht und attackiert. Sie lässt sich aber nicht unterkriegen und bekommt von unerwarteter Seite Hilfe.
  • Daniela Boremski, Kerstin Morgenstern, Renate Zimmermann (Hrsg.): Heiteres aus dem Bibliotheksalltag: Leserwünsche und Leseraussprüche. Simon Verlag für Bibliothekswissen 2010 - zum Schmunzeln. Vielleicht gut geeignet als Weihnachtsgeschenk!
  • Thursday, September 08, 2011

    Look up

    Photographie: Blick auf Baumkronen von unten

    eines meiner Lieblingsphotos, aufgenommen bei einem Spaziergang im niederösterreichischen Wöllersdorf.

    Tuesday, September 06, 2011

    Neu: Jobbörse des Bundes

    "Die (neue) Jobbörse des Bundes kann seit Mai 2011 über das Internet (www.jobboerse.gv.at) aufgerufen werden und bietet für externe BewerberInnen Transparenz und einen einheitlichen Außenauftritt des Bundes bei öffentlichen Stellenausschreibungen". - Quelle: Newsletter des Bundeskanzleramts, Bereich IKT-Strategie des Bundes, August 2011.

    Einschränkung: Leitungsfunktionen, Richter- und Richterinnenstellen und Lehrer- und Lehrerinnenstellen sind nicht über die Anwendung zu finden. Diese werden gemäß dem Ausschreibungsgesetz im Amtsblatt der Wiener Zeitung veröffentlicht und können unter Stellenausschreibungen im Amtsblatt abgerufen werden.

    Ich beobachte gerne den "Markt", auch in Hinblick auf unsere AbsolventInnen-Mailingliste, und habe mich gleich registriert. Was mir daran nicht gefällt, ist die Auswahlmöglichkeit bei den "Branchen" und den "Funktionsbereichen". Bei den Branchen fehlt alles, was irgendwie mit Bildung und Forschung zu tun hat, es gibt nur das allgemeine "öffentlicher Dienst". Hauptsächlich gibt es Branchen der Industrie in der Liste (von "Bergbau und Energiegewinnung" bis "Erzeugung / Verarbeitung von Materialien und Metallen").

    Friday, September 02, 2011

    20h-Stelle bei Ariadne/ONB

    Die Österreichische Nationalbibliothek sucht eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter für die Abteilung Ariadne - frauenspezifische Information und Dokumentation, und zwar für zwanzig Wochenstunden vormittags.

    Anforderungen:
    * Abgeschlossenes geisteswissenschaftliches Studium, vorzugsweise mit Schwerpunkt Gender Studies
    * Abgeschlossene bibliothekarische Ausbildung mit Dokumentationserfahrung
    * Ausgezeichnete Englischkenntnisse
    * Erfahrung mit Content Management Systemen
    * Bereitschaft zu Vortragstätigkeiten und zur Erstellung fachspezifischer Artikel
    * Interesse an internationalen Vernetzungs- und Projektarbeiten

    Bewerbungen vorzugsweise per Email unter dem Kennwort: "Ariadne" an bewerbung@onb.ac.at bis spätestens 23. September 2011.

    Wednesday, August 31, 2011

    Neues Evangelium entdeckt

    In den Salzburger Nachrichten vom 29. August ist eine nette Kolumne erschienen, die einen jungen Mann in der U-Bahn beschreibt: "Ein flüchtiger Blick auf das Display – nein, das kann nicht sein. Paulus Evangelium steht da. Der Junge liest die Bibel. Mit der praktischen Bibel-App auf seinem Handy hat er die Heilige Schrift immer dabei. Gott ist definitiv im 21. Jahrhundert angekommen". - Problem: Es gibt zwar wirklich Bibel-Apps, aber es gibt kein Paulus-Evangelium in der Bibel. Es handelt sich vielmehr um einen Roman von Wolfgang Hohlbein ;-)

    Monday, August 29, 2011

    Neuerwerbungen

    Erzählungen: Zerbin. Der Waldbruder. Der Landprediger - Jakob Michael Reinhold Lenz

    Rheinsberg: Ein Bilderbuch für Verliebte - Kurt Tucholsky [✓]

    Die Unterrichtsstunde: Komisches Drama in einem Akt - Eugène Ionesco

    Sämtliche Erzählungen und andere Prosa - Heinrich von Kleist

    Farewell, Miss Zukas - Jo Dereske

    Gespräche unter den Fabrikschornsteinen. Roman - Lev Detela

    Leichtfüßig - Jeannie Ebner [✓]

    Am Ort der Handlung. Schauplätze der Weltliteratur - Otto Brusatti und Walter Obermaier

    Hans Weigel, Leben und Werk. Zum 80. Geburtstag - Walter Obermaier [✓]

    Karl Emil Franzos 1848 - 1904. Der Dichter Galiziens. Zum 150. Geburtstag - Hermann Böhm

    Kleist in meiner Küche: Eine moderne Novelle - Miriam Sachs [✓]

    schädelmagie: Ausgewählte Gedichte - Thomas Kling

    Harald Schmidt: Eine Biografie - Miriam Lau [✓]

    Tuesday, August 23, 2011

    Ich kann nix. Nur spielen.

    Wohl mein Lieblingsdialog diverser Sommergespräche, die ich in verschiedenen Printmedien verfolgt habe, ist jener zwischen Innenministerin Johanna Mikl-Leitner und Schauspieler Gregor Seberg in einem der gelungenen 2+1-Interviews im "Standard":

    zitat
    STANDARD: Herr Seberg, Sie spielen in "Soko Donau" einen Polizisten. Wäre...
    Mikl-Leitner: Was haben Sie gelernt? Schauspielerei?
    Seberg: Ja. Polizist hab ich nicht gelernt.
    Mikl-Leitner: Aber haben Sie sonst noch einen Beruf gelernt?
    Seberg: Das ist ein richtiger Beruf! Haben Sie Innenministerin gelernt?
    Mikl-Leitner: Es gibt Schauspieler, die haben einen anderen Beruf gelernt.
    Seberg: Ich nicht. Ich kann nix. Nur spielen".
    zitatende

    Quelle - Sascha Jungnikl [Interviewer]: "'Haben Sie Innenministerin gelernt?'". In: Der Standard, Inland, 13./14./15. August 2011, S. 15

    Wertschätzungsbeitrag

    Kosten? Pah, Kosten. Man nennt das jetzt "Wertschätzungsbeitrag" oder gar "Energieausgleich".

    Monday, August 22, 2011

    Wiederholter Wikipedia-Eintrag

    "Es gibt Journalisten, die, im Gegensatz zu Ihnen, extrem schlecht vorbereitet sind. Da wiederholt man in Prinzip seinen eigenen Wikipedia-Eintrag und fragt sich nachher, was eigentlich der Sinn des Gesprächs war. Es hätte auch gereicht, wenn dieser Mensch sich diesen Eintrag einfach ausdruckt" - Hape Kerkeling in einem Interview mit Thomas Joppig für den Weser-Kurier.

    Tuesday, August 16, 2011

    Archivsuche bei "Tatort"

    Im Konstanzer Tatort "Seenot" sucht Klara Blum Akten im Archiv der Staatsanwaltschaft Thurgau. Man sieht auch einen Archivar, bepackt mit Kartons, vorbeigehen. Blum kann unbeaufsichtigt blättern und klatscht die Akten einfach auf den Kopierer, der sich praktischerweise direkt im Magazin befindet.

    Merksätzchen gesucht

    Vor kurzem bin ich über den Spruch "Feldspat, Quarz und Glimmer, / die drei vergess ich nimmer" (für die Zusammensetzung von Granit) gestoßen und hab mich an andere Merksätzchen aus meiner Schulzeit erinnert, hauptsächlich aus dem Lateinunterricht. Beispiele: "Im Ablativ stehen ab, ex, de, / cum und sine, pro und prae" ; "cadaver, iter, ver / sind Neutra auf -er" ; "os, oris Mund, os ossis Bein / müssen immer sächlich sein" oder auch "in die Semmel biss der Kater" (zum Merken von "semel bis ter quater"). Fallen Euch auch spontan solche Sprüche aus Schul- oder Studienzeit ein? Ohne in der Wikipedia-Liste von Merksprüchen nachzuschauen? ;-)

    Bibliotheksgedicht

    John G. Marr wies in ngc4lib darauf hin, dass im Buch "Some times" des walisischen Autors Harry Guest ein Gedicht mit dem Titel "An open letter to librarians with closed minds" enthalten ist. Hat das Buch zufällig jemand?

    Friday, August 12, 2011

    Bibliothekarin und Country-Star

    "Seit acht Jahren arbeitete meine Mutter in der Buchausgabe der Stadtbücherei von Milwaukee", heißt es in Pauls Toutonghis Roman "Die Geschichte von Yuri Balodis und seinem Vater, der eigentlich Country-Star war", Rowohlt 2009, ISBN 978-3-87134-634-7 [im Original "Red Weather", erschienen 2006 bei Shaye Areheart Books und 2007 bei Three Rivers Press]. - Danke, Nina, für den Hinweis!

    Wednesday, August 03, 2011

    Falter kein "linkes Hetzblatt"

    Geniale Presseaussendung "FPÖ irrt in Bezug auf Falter" der Falter Zeitschriften GmbH (Hinweis von danimrich):

    "Der Falter ist kein 'linkes Hetzblatt', wie die FPÖ behauptet, sondern ein 'Bolschewiken-Blattl', wie die Kronen Zeitung wiederholt festgestellt hat (zuletzt am 21. Juli). Herr Strache möge sich an die Vorgaben halten".

    dauertwitternde Werkstudenten

    "Zu Beginn feiern die ersten Unternehmen fantastische Erfolge mit ihrer Präsenz in Twitter, Facebook oder Second Life – bis die Unternehmensberater mit PowerPoints schweres Geld verdienen, auf denen sie allen Unternehmen suggerieren, sie könnten mit ein paar dauertwitternden Werkstudenten den Shareholder-Value steigern". - Gunter Dueck in Daily Dueck 145, Juli 2011)

    Tuesday, August 02, 2011

    Bücherflohmarkt in der UBTUW

    Das ist ja schon ein bisschen gemein, wenn man einfach nur Bücher zurückbringen will und dann gleich beim Eingang die Flohmarkt-Regale sieht, wie in der UB der TU Wien im Moment. Es gibt ältere Bücher, natürlich mit dem Schwerpunkt auf das Ingenieurwesen, und jüngere, aber trotzdem veraltete Bücher wie "So funktioniert das Internet" und "ISDN - das Einsteigerhandbuch" ;-) Leider war die Auswahl an Physikbüchern sehr bescheiden, aber vielleicht wird da nach Fachgebieten sortiert nachgefüllt, und ich sollte nächste Woche nochmal hingehen. Nett finde ich den Zettel "Handeln ist erlaubt", der mir nur gar nichts hilft, weil ich Handeln hasse. Ich bin da auf jeder Art Flohmarkt ein willkommenes Opfer. Ich möchte einen fairen Preis genannt bekommen und den bezahlen statt herumzudiskutieren. Sogar bei meinem Hausumbau hab ich die Skonto-Aushandlung meinem Vater überlassen (wobei man wirklich blöd ist, wenn man da nicht handelt - bei 30.000 Euro für den Baumeister sind zwei Prozent Skonto auch ein hübsches Sümmchen, und das kriegt man schon mit einfachem Fragen).
    Außerdem gibt es thematisch sortierte "Überraschungssäckchen" zu einem sehr günstigen Preis - ich hab eines zu den Themen Umwelt, Abwasser, Recycling mit gefühlten zehn Kilo um drei Euro erworben.

    Monday, August 01, 2011

    VöB goes ÖB

    Innerhalb der Vereinigung österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare (VÖB) wurde eine Arbeitsgruppe für öffentliche Büchereien gegründet. Damit wird weiter versucht, die Abgrenzungen zwischen ÖB und WB aufzuweichen, die ja sogar auf Ministerienebene bestehen (im wesentlichen ÖB: Bildung; WB: Wissenschaft), aber auch im Selbstverständnis, in der Ausbildung, in Beschäftigungsart und -ausmaß. Erste Annäherungen gibt es ja bereits durch die Kongresse, die von VÖB und Büchereiverband (BVÖ) gemeinsam veranstaltet werden. Wieviele Leute aus ÖBs sich dann aber tatsächlich in die WB-Sektionen setzen und umgekehrt, kann ich nicht beurteilen. Im Jahr 2005 veranstaltete der Arbeitskreis kritischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare (Kribibi) eine Tagung mit dem Titel "Öffentliche und wissenschaftliche Bibliotheken in Österreich – Netzwerk als Ziel?" (Bericht von Heimo Gruber, pdf). Es gibt in Österreich keinen eigenen Personenverband für ÖB-MitarbeiterInnen (der Büchereiverband vertritt die Trägerorganisationen), deswegen ist eine der Aufgaben der Arbeitsgruppe, die VÖB als eine solche Vertretung zu etablieren.

    Mehr dazu auf www.univie.ac.at/voeb/kommissionen/ag-oeffentliche-buechereien/. Kontaktperson ist Nikolaus Hamann (nikolaus.hamann@gmx.at), MitarbeiterInnen aus beiden Bibliothekstypen werden gesucht!

    Friday, July 29, 2011

    CfP Bibliotheken in der Literatur

    "Bibliotheken gelten als Zentren der Wissensverbreitung oder Wissensvereitlung, sind Symbole unserer Kultur und zugleich Orte mit geheimnisvoller Ausstrahlung: Diese Kathedralen des Geistes und Speicher kollektiven Wissens umweht ein Hauch sakraler Feierlichkeit oder auch Unheimlichkeit. Allerdings sind die vielfältigen Aufgaben einer Bibliothek mit der Ordnung, Systematisierung und Aufbewahrung von Wissen nur kurz skizziert. In der Literatur bietet die Gelehrsamkeit der fiktionalen Bibliothek vor allem den Weltfremden, Außenseitern und Heimatlosen eine Zuflucht, die sich hier der eigenen Phantasie und Einsamkeit hingeben oder ihrer Identität versichern. Zugleich begegnet uns die Bibliothek als Spiegel konkreter Machtgefüge zwischen Bibliothekaren, Lesern und Besuchern. So lassen sich gerade literarische Bibliotheken nicht allein als architektonische Kunstwerke zur Bewahrung von Wissen, sondern vorwiegend als Wissenskatalysator, Imaginationsraum und Sozialbiotop lesen" [Mehr dazu].

    Für den Sammelband "Wissensräume: Bibliotheken in der Literatur" können Exposés zu folgenden Schwerpunkten eingereicht werden, wobei weitere relevante Themenvorschläge natürlich willkommen sind:

    1. Die Bibliothek als Machtfaktor
    2. Topographien des Wissens
    3. Funktionen und Ordnung - Bibliothek als ambivalente Wissensordnung
    4. Bibliothek als Utopie, Heterotopie oder Gegenwelt
    5. Die Bibliothek als Imaginationsraum literarischer Figuren
    6. Sonderformen und Wandlungen literarischer Bibliotheken

    Auf diese Schwerpunkte aber auch darüber hinausgehende Fragen möchte der Sammelband Antworten geben. Vorschläge für Beiträge werden bis zum 15. Oktober 2011 per E-Mail erbeten (Abstract ca. 500 Wörter), kurze bio-bibliographische Angaben bitte extra).
    Abgabetermin für die vollständigen Beiträge (6.000 bis 8.000 Wörter) ist der 29. Februar 2012. Der Sammelband wird im Wissenschaftsverlag Ripperger & Kremers im Sommer 2012 erscheinen. Vorschläge und Beiträge werden erbeten an: Dr. Mirko Gemmel (mirko.gemmel@hu-berlin.de) und Dr. Margrit Vogt (margrit.vogt@hu-berlin.de).

    reading diary

    Alan Hollinghurst: The spell. Vintage 1999 - Ich liebe Hollinghurst unter anderem für Sätze wie "the ghost of an old back injury warned him away from some of the more demanding sex holds" oder "the photo album..., a big optimistic-looking thing designed to house a whole family's sentimental history, but reverting, after the first few cheerful episodes, to thirty or forty pages of charcoal vacancy". Auf diesen britischen Autor bin ich über das Buch "The swimming-pool library" gestoßen, bei dem mich zunächst vor allem der Name interessiert hatte ;-)

    Heinrich von Lenk: Über Bibliothek und Bibliothekar. Zwei Vorträge gehalten im "Christlichen Verein junger Männer" in Wien, am 15. und 17. Dezember 1912. Separat-Abdruck aus "Evangelischer Hausfreund". Wien: Ludwig Schönberger 1913

    Müssen Sie alle Bücher lesen?

    Ein Bibliothekar berichtet über das Unwissen vieler darüber, was er in seinem Beruf eigentlich so macht:

    "'Müssen Sie alle Bücher lesen?' oder: 'Müssen Sie alle Bücher selbst abstauben?' Also im ersten Falle eine kolossale, aber doch nicht kränkende Überschätzung meines Berufes, im letzteren Falle eine tief beschämende Unterschätzung desselben, in beiden Fällen aber ein schlagender Beweis dafür, daß man in weiten Kreisen von unserer Tätigkeit wirklich keine Ahnung hat".

    Aus: Heinrich von Lenk: Über Bibliothek und Bibliothekar. Zwei Vorträge gehalten im "Christlichen Verein junger Männer" in Wien, am 15. und 17. Dezember 1912. Separat-Abdruck aus "Evangelischer Hausfreund". Wien: Ludwig Schönberger 1913, S. 4 [UB Wien, Signatur I 403.546)

    Thursday, July 28, 2011

    Hüter des Schweigens

    "Die Beamten haben darüber zu wachen, dass die Besucher sich des lauten Sprechens sowie jeder anderen Störung enthalten, die ihnen ausgefolgten Werke nicht Anderen zur Benützung übergeben, die Lesetische nicht mit Kleidungsstücken oder anderen hindernden Gegenständen belegen und die Werke nicht beschädigen" - § 32 der "Instruction für die Beamten der städtischen Bibliothek" aus dem Jahr 1886 (Signatur B 22373).